10 Tage:
Karte (nicht im Firefox auf PC):

2964.1 km, -
Einzigartig, traumhaft, überwältigend sind die besten Adjektive, unseren Besuch des 7. Kontinents zu beschreiben.
Ralfs Traum war der Besuch der Antarktis und ich wollte dem nicht im Wege stehen. So richtig an die Realisierung geglaubt, habe ich aber nicht. Um so erstaunlicher war es, dass wir im Reisebüro Rumbo Sur in Calafate noch 2 Plätze auf dem Kreuzfahrtschiff Sea Adventurer der Gesellschaft Quark Expeditions erhalten haben. Durch die Last-minute-Buchung senkte sich der Preis enorm.
Zwei Tage später kamen wir in Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt, an. Wegen der kurzfristigen Buchung hatten wir bis zuletzt kein Reisevoucher, nur eine Bestätigungsmail und den Abbuchungskontoauszug. Aber wir waren registriert und gingen planmäßig an Bord. Dort empfing uns der Luxus eines Fünf-Sterne-Hotels. Ob das bombastische Frühstücks- und Mittagsbuffet oder vorzügliche Drei-Gänge-Dinner - stets wurde man mit edlem Essen und tollem Service verwöhnt. Zwar konnte ich es während der zweitägigen Hinfahrt in der Drake Passage bei Windstärke 11 nicht immer genießen. Aber dank Reisetabletten musste ich nur am 2. Tag Mahlzeiten ausfallen lassen.
Richtig hochwertig war das Informationsprogramm der Guides von Quark Expeditions. Fast alle waren Akademiker, Biologen, Historiker oder Geologen, oder durch besondere Outdoor-Erfahrungen qualifiziert. Täglich wurden mehrere Vorträge zum besseren Verständnis der Antarktis gehalten. Während der Zodiacfahrten zeigten die Guides uns nicht nur viele Tiere perfekt nah, sondern wussten sehr genau über Besonderheiten der Tiere oder des jeweiligen Ortes Bescheid.
Nach 2 stürmischen Tagen in der Drake Passage waren wir 4 Tage mit je 2 Landgängen bzw. Zodiacfahrten in der Antarktis. Wir besuchten 2x kontinentales Festland auf der Antarktischen Halbinsel. Ansonsten hatten wir Landgänge auf verschiedenen South Shetland Inseln. Wegen schnell wechselnder Wetter- und Eisverhältnisse wurden die Route und Orte für Landgänge mehrfach geändert, aber immer so, um für uns beste und sichere Erlebnisse zu bieten.
Gesehen haben wir drei Pinguinarten - Esels-, Adélie- und Zügelpinguine sowie viele Seevögel, wie Albatrosse und Sturmvögel. Vor allem die Eselspinguine waren lustig anzusehen, wie sie auf ihren immer gleichen Highways watschelten. Überraschend war für uns der Anblick und vor allem der intensive Guanogeruch eines Pinguin-Bruthügels (engl. Rookery). Jeder Zoo würde wegen des penetranten Drecks getadelt. Weddellrobben, Krabbenfresserrobben und Buckelwalen waren wir ganz nah. Einen Seeleoparden haben Fahrgäste anderer Zodiacs gesehen.
Der Anblick des wunderschön hellblau schimmernden Eises und der einzigartigen Tierwelt haben uns prägend beeindruckt. Das informative Rahmenprogramm sorgte auch dafür, dieses Ökosystem und seine Gefährdung durch den Klimawandel mit anderen Augen zu betrachten. Auch wenn unsere Reise in ihrer Ökobilanz eher schlecht ausfällt, werden wir wahrscheinlich im späteren Alltag mehr auf Nachhaltigkeit achten. Auf jeden Fall werden wir von dem Erlebnis Antarktis noch lange zehren.