8 Tage:
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1216.6 km, -
Nach kurzer Fährfahrt kamen wir wieder in Puerto Montt an und besichtigten den traditionellen Markt Angelmó. In den dunkelroten Holzhäusern kann man frische Meeresfrüchte aller Art kaufen oder sie im Restaurant darüber gleich verkosten. Angeboten werden so exotische Spezialitäten wie auf Schnüre gefädelte getrocknete und geräucherte Muscheln, Seeigelfleisch im Glas, lebende Einsiedlerkrebse in Riesenseepocken und getrockneter Seetang. Aber auch besonders üppig große Zwiebeln, Kartoffeln, Knoblauch und anderes Gemüse wird verkauft. Nach dem Marktbesuch fuhren wir nach Norden zum Lago Llanquihue, den wir im Uhrzeigersinn umrundeten. Hauptattraktion am großen glasklaren See ist der Vulkan Osorno (2652m), den man als weißen Kegel am Ostufer sieht. Wir wanderten bis zu einem roten Seitenkrater mit fantastischen Aussichten über den Llanquihue. Im Nationalpark Vicente Perez Rosalez zu Füßen des Osorno stehen besonders große Südbuchen, Chilenischer Feuerbusch und blau lila Lupinen. Die Tiere sind überhaupt nicht scheu. So sahen wir ganz nah am Auto einen Patagonischen Fuchs und einen Chimango Karakara, einen typisch patagonischen Greifvogel.
Nachdem wir den Pickup in Puerto Montt abgegeben hatten, ging unsere Reise per Bus weiter nach Valdivia. Diese Stadt besitzt wegen des stärksten jemals gemessenen Erdbebens 1960 mit Bodensenkung um 3m und nachfolgendem Tsunami kaum historische Bausubstanz. Trotzdem wirkt sie heiter maritim, vor allem wegen des Fischmarktes mit bettelnden Mähnenrobben, Pelikanen und anderen Seevögeln. Unser Ausflug zur spanischen Festung in Niebla endete sehr ungewöhnlich. Die Festung war wegen des 1. Weihnachtsfeiertages geschlossen. Die Fährfahrt zur Isla Mancera wurde auf Grund der Tsunamiwarnung wegen des Seebebens vor Quellón abgesagt. Ein Fährangestellter nahm uns und eine Frau in Richtung Valdivia mit dem Auto mit. Wir stiegen unterwegs an der höher gelegenen Kunstmannbrauerei aus. Dort beruhigten uns alle. Bis zur Brauerei käme kein Tsunami. So nahmen wir an einer Führung mit Verkostung des ungefilterten Torobayo Bieres teil und konnten Weihnachten doch noch genießen. Den 2. Weihnachtsfeiertag verbrachten wir in Pucón in Betrachtung des erstaunlichsten Vulkans der Reise, des Villarrica (2861m). Aus dem schneebedeckten Vulkan steigen permanent Dämpfe auf, die manchmal orange von der Lava angestrahlt werden. Wunderschön und sehr erholsam war ein Busausflug zu den Termas Geométricas. Die Becken mit bis zu 42 Grad Celsius warmem Wasser liegen malerisch in einer Schlucht mit Regenwald. Man läuft rote Holzstege bergan und probiert unterwegs die Becken aus.
In Temuco, der am schnellsten wachsenden Stadt Chiles, stoppten wir nur zur Besichtigung eines Museums über die Mapuche und zum Umsteigen in den nächsten Bus. Der führte uns noch ein Stück auf der Panamericana und dann nach Osten in die Reserva Nacional Malalcuhuello. Von den einsamen Bergorten Malalcuhuello und Lonquimay wanderten wir durch Südbuchen- und Araukarienwälder mit tollen Blicken auf die umgebenden Vulkane Lonquimay (2865m) und Llaima (3125m). Danach überquerten wir die Anden in Richtung Argentinien am Pino Hachado (1884m).