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1046.7 km, -
Von Uruguay haben wir Orte am Nordufer des Rio de la Plata sowie an der Atlantikküste besichtigt. Ein- und ausgereist sind wir per Fähre von Buenos Aires über den Rio de la Plata , der hier schon Meeresfeeling wegen der enormen Breite seiner Mündung erzeugt. Sein Wasser ist aber orange braun und sehr sedimentreich.
Als schönsten Ort erlebten wir Colonia del Sacramento. Die Altstadt Colonias besitzt zu Recht Weltkulturerbe-Status. Sehr gut erhaltene flache Kolonialbauten, ein palmenbestandener Hauptplatz sowie eine größere spanische Festung sind reizvoll. Aber vor allem besitzt der Ort viel mediterranes Flair. Die Cafés und Restaurants an der Uferpromenade werden gut besucht. Colonia ist der angesagte Ort für einen Kurztrip per Fähre von Buenos Aires. In 2 Stunden ist man drüben. Dementsprechend gut gefüllt ist auch der Yachthafen, von wo man einen spektakulären Sonnenuntergang erleben kann. Mit Caipirinha in der Hafenbar lässt es sich noch besser genießen.
Am Nordufer des Rio de la Plata sowie an der Atlantikküste reiht sich ein Ferienort mit Sandstrand an den anderen. Am kuriosesten ist allerdings das Hippiedorf am Cabo Polonia. Sehr einfache Hostals, bunt und kreativ gestaltet, punkten mit der unmittelbaren Nähe zum Sandstrand sowie einer Kolonie dicker Mähnenrobben. Bunte, rund geschliffene Granitfelsen laden zum Spazieren ein. Dorthin gelangt man nur mit geländegängigen Spezialbussen des Nationalparks Cabo Polonia. Man fährt über Sanddünen durch eine Heidelandschaft mit im Frühling rot blühenden Azaleen.
Schön war auch der Ausflug zur geschützten Laguna Rocha bei La Paloma. Man sieht ein indigenes Fischerdorf, Sanddünen mit blühenden Kräutern und abends den Sonnenuntergang an der Lagunenmündung in den offenen Atlantik.
Der Ferienort Punta del Este erfüllt alle Klischees einer Hotelsiedlung, wobei wir die touristische Infrastruktur, vor allem leckeres Fischessen direkt am Hafen, genossen haben.
Um die schönen Ecken der Hauptstadt Montevideo zu sehen, muss man schon selektiv schauen. Rund um die Markthalle mit sehenswerten Grillrestaurants ist die Innenstadt hübsch restauriert, voller Cafés, Souvenirshops und angenehm belebt. In der Markthalle gibt es die größten Steaks, die ich je auf einem Grill gesehen habe. Ansonsten sind in der Altstadt einige Häuser notdürftig gesicherte Ruinen, teilweise von Hausbesetzern bewohnt und bemalt. Außerhalb der Altstadt gibt es noch ein Hochhausviertel, das wir nicht besichtigt haben. Wie eine Hauptstadt wirkt Montevideo nicht. Die Lage am Rio Paraná war und ist zwar wirtschaftlich wichtig, zum Flair der Stadt trägt dies aber nicht bei, da Ufer und Hafengelände wenig einladend gestaltet sind.
Insgesamt empfanden wir Uruguay als angenehm, sauber und die Ferienorte an der Küste als wohlhabend. Es fehlte die Exotik und Tierdichte anderer Landschaften. Im Hinterland der Küste dominieren Rinderweiden, Hecken und Waldinseln zwischen Feldern und Straßendörfern mit einstöckigen hübschen Häusern. Zäune und Vorgärten geben ihnen ein europäisches Aussehen.